Venture Builder sind ein brandaktuelles Thema. In den letzten Monaten haben immer mehr Unternehmen angekündigt, einen Venture Builder zu gründen (Iberdrola und Telefonica Wayra, um nur einige der jüngsten zu nennen), und viele andere stehen kurz vor dem Start (wir sehen Ausschreibungen kommen) oder sind intern dabei, die Option durch Benchmarking-Analysen zu bewerten.
Ein gemeinsamer Nenner in den meisten Diskussionen, die wir zu diesem Thema führen, ist jedoch die mangelnde Klarheit darüber, was ein Venture Builder wirklich ist und was ihn von anderen Modellen unterscheidet, die zwar einige Merkmale gemeinsam haben, aber keine Venture Builder sind.
Was unterscheidet einen Venture Builder von einem Corporate Accelerator ?
- Ziele: Das Ziel des Venture Builders ist es, neue Unternehmen zu gründen, während der Corporate Accelerator vor allem innovative Lösungen in der Frühphase aufzeigen soll.
- Schwerpunkt: Ein Venture Builder muss sehr selektiv vorgehen (zwei bis drei Projekte pro Jahr), während Acceleratoren einen breiteren Portfolio-Ansatz verfolgen (’spray & pray‘).
- Grad der Kontrolle: Start-ups, die an Beschleunigern teilnehmen, sind völlig unabhängig vom Unternehmen, während die Unternehmen des Builders im Besitz des Unternehmens sind – auch wenn eine Minderheit dem internen Unternehmerteam überlassen werden kann oder eventuell für Drittinvestoren/Partner offen ist.
Wodurch unterscheidet es sich von einem Startup-Studio ?
- Ergebnisse: Startup-Studios produzieren Startups mit dem Ziel, sie zu veräußern – eventuell an ein Unternehmen, das in der Regel später an dem Projekt beteiligt wird. Venture Builders produzieren neue Unternehmen mit dem Hauptziel, sie an die Geschäftsbereiche zu übergeben. Es kann ein neues Unternehmen (Spinoff) entstehen, das aber – wenn es erfolgreich ist – hauptsächlich mit der Muttergesellschaft zusammenarbeiten soll, anstatt eine unabhängige Einheit zu sein.
- Die Art der Führung: Initiativen, die über einen Venture Builder abgewickelt werden, werden intern vom Unternehmen verwaltet – obwohl das Managementteam in der Regel durch Dritte ergänzt wird, die unternehmerische Fähigkeiten, die Sichtweise externer Investoren und branchenübergreifende Erfahrungen einbringen. In einem Startup-Studio werden die Vorhaben fast unabhängig unterstützt und geleitet, obwohl es potenzielle Bereiche der Integration mit dem/den am Projekt beteiligten Unternehmen gibt.
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